verfasst am 11.02.2025 von Ingrid Adler
Im Entengang hintereinander, bepackt mit schweren Trainingstaschen, erinnerten wir stark an die “Gemeinschaft des Ringes”. Aber nein, an diesem Wochenende vom 7.-9.2. ging es nicht darum, einen Ring im Schicksalsberg zu vernichten oder die Menschheit zu retten. Vielmehr machten sich 11 Nationalteammitglieder des SKIAF (einer war leider wegen Krankheit verhindert) mit Autos, Öffis und auch zu Fuß auf den Weg für eine gemeinsame Mission: Training!
Nachdem sich 12 Starter:innen von 21 bis 45 Jahren heuer qualifiziert haben, um bei der 16. S.K.I.F. Europameisterschaft in Heraklion/Kreta, Österreich vertreten zu dürfen, haben sich die Coaches diesmal etwas ganz besonderes überlegt: “Ein Mini-Gasshuku” im idyllisch gelegenen Sportzentrum Obertraun. Ein kleines oberösterreichisches Dorf, das der Sonne Widerstand leistet und sich nicht unweit von dem Touristen-Hot-Spot Hallstatt befindet.
Hauptsächlich ging es an dem Wochenende darum, uns als Team zu stärken, unsere Trainingsmotivation mit noch mehr Training zu belohnen und uns sowohl bei unserem gemeinsamen Karateweg als auch bei unseren ganz individuellen Karatetechniken durch zusätzliche Inputs weiterzubringen.
Nach der Anreise am Freitag, folgte am Abend bereits der erste intensive Trainingsblock mit speziellem Augenmerk auf unserer Tokui-Kata (Anmerk.: Persönlich ausgewählte Kata für Finalrunden bei einer Meisterschaft) sowie auf Kumite-Training.
Uhrzeit | Freitag | Samstag | Sonntag |
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07:30-08:30 | Frühstück | Frühstück | |
08:45-11:30 | Kumite | Shitei-Kata | |
Kata Einzel/Kata Team | |||
12:00-13:00 | Mittagessen | Mittagessen | |
13:45-15:00 | Kata Team / (Kata Einzel) | ||
16:30-18:30 | Tokui-Kata | Krafttraining | |
Kumite | |||
18:30-19:00 | Abendessen | Abendessen | |
20:00-21:00 | Trainingslehre | Trainingslehre |
Die Team-Coaches wurden dieses Mal von unserem Team-Physiotherapeuten (und Sponsor!) tatkräftig unterstützt. Nachdem wir beim gemeinsamen Abendessen unsere Energiereserven wieder aufgeladen hatten, folgte ein spannender Theorie-Teil, der uns trotz unserer jahrelangen Trainingserfahrung noch viele spannende Erkenntnisse mit auf unseren sportlichen Weg gegeben hat.


Ausklingen lassen konnten wir den ersten Abend dann noch im hauseigenen Saunabereich, was Erholung pur war. An die Hitze eines Schicksalsberges kam diese zum Glück nicht heran.
Am Samstag ging es nach dem Frühstück gleich in zwei Blöcken vormittags und nachmittags weiter. An diesem Tag widmeten wir uns neben intensivem Kata Team Training (Anmerk.: Im Kata Teambewerb gilt es eine ausgewählte Kata von drei Karatekas gemeinsam so synchron wie möglich zu präsentieren) ebenfalls wieder Kata Einzel und Kumite Training. Hier konnten sich die übrigen Teammitglieder, welche nicht im Kumite Bewerb antreten, als Schiedsrichter (Shushin = Hauptkampfrichter und Fukushin = Seitenkampfrichter) bewähren. Die Kämpfe verliefen alle sehr sauber, auch wenn die eine oder andere kleine Verletzung daher rührte. Zudem folgte eine intensive Krafteinheit im Fitnessstudio sowie zum Abschluss des Tages eine weitere spannende Theorieeinheit unseres Physios. Zudem besuchte uns an dem Tag unser Team-Fotograf und schoss einige großartige Schnappschüsse.



Ein Teil des Teams erholte danach die mittlerweile stark beanspruchten Muskeln bei einem weiteren Saunagang, während der andere Teil den Abend noch bei einer Kartenrunde ausklingen ließ. Am Sonntag war dann bereits unser letzter Trainingstag, der mit 2,5 intensiven Stunden Shitei-Katas den krönenden Abschluss unseres Mini-Gasshukus darstellte (Anmerkung: Pflicht Katas, welche in den Vorauswahlrunden gegeneinander (Kō·haku-Modus) zu präsentieren sind).
Abschließend kann gesagt werden, dass es ein sehr intensives, lehrreiches und auch lustiges gemeinsames Vorbereitungs-Trainingswochenende war. Alle aktiven Starter:innen wurden von unserem großartigen Coaching-Team bestens betreut und rundherum waren wir gut versorgt!!
Entsprechend der Philosophie “Der Weg ist das Ziel” hat sich auch an diesem Wochenende gezeigt, dass auch sehr erfahrene Karateka immer weiter lernen können und es stetig Neues bei den eigenen Karatetechniken zu entdecken gibt. Die 11 Gefährt:innen haben ihre Mission an diesem Wochenende somit voll erfüllt und für uns heißt der weitere gemeinsame Weg bis und auch nach der Europameisterschaft: Weitertrainieren!
Denn wie Gandalf aus Herr der Ringe sagen würde: “Du musst nur entscheiden, was du mit der Zeit anfangen willst, die dir gegeben ist.“
