verfasst am 18.03.2025 von Luca Brodinger
40 Tage noch bis zum Tag „X“ der Europameisterschaften in Kreta – zuvor stand jedoch jährliche Wochen „X“ für die Karateka der SKIAF an. Ein Tageslehrgang in Graz gab den Startschuss für intensive Trainingseinheiten mit Fumitoshi Kanazawa sensei. Wir durften uns über 16 Tage tägliche Trainings mit dem japanischen Gasttrainer aus dem SKIF Honbu Dojo in Tokyo (Japan) freuen. Für alle teilnehmenden Karateka bedeutete dies eine wertvolle Gelegenheit, ihr Karate zu verbessern – für die heurige EM-Delegation war es eine der letzten intensiven Vorbereitungsphasen vor der Meisterschaft. Jeder versuchte, so viele Trainingseinheiten wie möglich zu besuchen, um das Wissen, die Technik und den Spirit von Kanazawa sensei aufzusaugen und noch vor der EM umzusetzen.


Wie jedes Jahr legte Kanazawa sensei besonderen Wert auf die Grundlagen (Kihon) eines jeden Karateka. Dabei wurden wir wieder einmal darauf aufmerksam, dass nicht nur Arme und Beine von äußerster Wichtigkeit für eine perfekte Karatetechnik ist, sondern das Zusammenspiel einzelner Muskelpartien und der Einsatz einzelner Gelenke im Verbund eine entscheidende Rolle spielen. So konditionierten wir stetig unsere Körper so gut als möglich, um zu versuchen neu Erlerntes schnell zur Routine werden zu lassen. Nach unzähligen Wiederholungen der Techniken kann nun jeder Teilnehmer der Trainings behaupten, dass er wohl eine bessere Technik als vor Kanazawa sensei‘s Besuch ausübt. Vor allem aber blickt das Nationalteam mit neuer Motivation auf die EM und freut sich über eine enorm verbesserte Basis für die relevanten Kata- und Kumitebewerbe.
Um Karate in seiner Gesamtheit trainieren zu können, durften neben dem umso wichtigen Kihon, auch Kata (Form) und Kumite (Freikampf) nicht fehlen. Ganz nach dem Motto Qualität vor Quantität war Kanasawa sensei‘s Training von intensiven Präzisions-Übungen und ausreichend Wiederholungen der Übungen und Kata gekennzeichnet, um die Feinheiten der Karatetechniken zu festigen. Dabei versuchte er nicht nur das Gesamtbild einer jeden Kata durch das Festigen der Abläufe selbst, sondern auch durch das Erklären, Veranschaulichen und Verbessern unzähliger Details zu optimieren.



Zusätzlich wurde die Basis für das bei den Meisterschaften praktizierte Jiyu-Kumite (Freikampf) durch unzählige Kihon-Ippon und Jiyu-Ippon Wiederholungen trainiert. Somit wurde die Essenz des Kumite geübt, und jedes Nationalteammitglied versuchte die neu erlernten „Clues“ von Kanazawa sensei in seinen eigenen Kampfstil zu integrieren. Dabei lag der Fokus neben der Karatetechnik auf die richtige Distanz und den perfekten Moment, um einen Treffer zu erlangen.
Die 2 Wochen intensives Training abschließend, durften sich die österreichischen Dan-Träger über ein exklusives Training freuen. Auch in dieser letzten Einheit lag der Fokus auf den Feinschliff im Kumite, als auch Detailarbeit in Kata. In zwei intensiven Stunden wurde noch einmal alles gegeben, sowohl von unserer Seite als auch von der des Gasttrainers, um das Training vollends zu genießen, zu schwitzen und zu lernen.

Die SKIAF blickt auf eine trainingsintensive Phase zurück! Insbesondere aber lassen die Karateka des Nationalteams alle Techniken, Details und Verbesserungen Revue passieren, um so vieles wie möglich in die eigenen Katas und ins Kumite zu integrieren. Nun gilt es noch, die knappe verbleibende Zeit vor der EM zu nutzen, um in den kommenden Vereins- und Team-Trainings alles Erlernte zu festigen.
Als sportliche Spitze strebt das Nationalteam natürlich bei den kommenden Meisterschaften das größte Ziel an: Edelmetall. Der im Karate-Do der SKIAF stetig vermittelte Wert, die Bescheidenheit, lässt uns aber unser persönliches Ziel erfassen: Zufriedenheit mit der eigenen Leistung und Ehrgefühl, Österreich bei den heurigen Europameisterschaften international vertreten zu dürfen.
OSS!
