32. Österreichische Meisterschaft Eggelsberg
verfasst am 05.07.2024 von Claudia Hiptmair
Trotz Baustelle und Umleitung fanden ca. 100 Karateka am Samstag, den 15.06.2024 den Weg nach Eggelsberg zur 32. Österreichischen Meisterschaft. Die Meisterschaft ist eine tolle Möglichkeit, sein Können unter Beweis zu stellen. Den Anfängern, die zum ersten Mal dabei waren, wurde kurz erklärt und gezeigt, wie der Ablauf funktioniert (roten Gürtel binden, Begrüßung, richtige Position auf der Wettkampffläche, Pfiff etc.) Gerade am Anfang ist man besonders nervös, aber alle haben es tapfer gemeistert. Diese Erfahrung ist nicht nur für Karate, sondern auch für das Leben und den Beruf sehr wichtig.
Neben dem Training im Dojo ist auch die Teilnahme an Meisterschaften sehr wertvoll. Während das Training die Grundlage bildet und technische Fähigkeiten vermittelt, bietet der Wettkampfstart die Möglichkeit, diese Fähigkeiten zu testen, zu verbessern und persönliche Grenzen zu überwinden. Beide Aspekte sind untrennbar miteinander verbunden und tragen zur ganzheitlichen Entwicklung eines Karatekas bei. In unserem Verband merkt man, dass der Zusammenhalt sehr groß ist. Egal ob aus dem eigenen oder einem anderen Dojo, man fiebert mit allen mit. Auch wenn die Flaggenentscheidung für den Gegner ausfällt, gibt es tröstende Worte von allen.
Auch bei dieser Meisterschaft konnte man wieder das steigende Niveau in Österreich feststellen. Beeindruckend waren die Leistungen in den Disziplinen Kata (Formenlauf) und Kumite (Freikampf). Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer überzeugten durch hervorragende Technik, Präzision und Dynamik. Sowohl die ästhetischen Kata-Darbietungen als auch die spannenden Kumite-Kämpfe boten einen inspirierenden Einblick in das hohe Niveau und die Vielfalt des Karatedo in Österreich.
Im Kumite-Wettbewerb starteten die Teilnehmer in diesem Jahr bereits ab dem Grüngurt. Die Junioren kämpften noch mit Handschutz und die Erwachsenen traditionell ohne. Zwar stehen bei Wettkämpfen immer Sanitäter bereit, aber an diesem Samstag waren sie arbeitslos. Auch in Österreich ist es üblich, dass es nach den Kämpfen wertvolle Tipps für alle Teilnehmer gibt. Diese werden sehr gut angenommen und dienen allen für eine positive Weiterentwicklung. So wird auch das Konkurrenzdenken abgebaut und die Gemeinschaft gefördert.
In den Wettkampfpausen nutzen viele Teilnehmer die Gelegenheit, Passagen ihrer Kata-Teams zu üben. Besonders bei den Kindern wechseln die Partner häufig - sei es wegen Krankheit oder weil sich Freundschaften schnell bilden und ändern. Trotzdem ist es beeindruckend zu sehen, wie schnell und harmonisch sich die Kinder aufeinander einstellen können. Eine längere gemeinsame Trainingszeit zahlt sich aus und zeigt sich oft in den Platzierungen auf dem Siegertreppchen.
Die Siegerehrung erfolgte durch den Verbandspräsidenten und den Bürgermeister von Eggelsberg. Die Einzelergebnisse können der Ergebnisliste entnommen werden. Eine Einzelleistung soll jedoch besonders hervorgehoben werden. Als einzige Teilnehmerin konnte sich Emilia Thaurer vom Dojo Straßwalchen über 3 Goldmedaillen freuen. Sie siegte jeweils in Kata Kinder A, Kata Team Kinder A und Kumite Einzel Mädchen.
Trotz der eher langen Dauer, da aufgrund der Hallengröße nur 2 Pools durchgeführt werden konnten, war es eine gelungene Veranstaltung, eine Meisterschaft, bei der dem Publikum Karate auf hohem Niveau gezeigt werden konnte, eine Meisterschaft, die auch national und international auf weitere Spitzenleistungen hoffen lässt.